Christkatholische Kirche
Entstehungsgeschichte der Christkatholischen Kirchgemeinde Wegenstetten-Hellikon-Zuzgen mit Zeiningen
Die christkatholische Kirche (oder auch altkatholische Kirche genannt), entstand nach der Verkündigung des 1. Vatikantischen Konsils vom 18. Juli 1870. In diesem erhielt der Bischof von Rom (Papst) kraft göttlichen Rechtes die höchste und volle bischöfliche Gewalt über die ganze Kirche und die Lehrunfehlbarkeit in Fragen des Glaubens und der Sitte. Mit dieser Doktrin waren einige freisinng denkende Katholiken in der Schweiz und anderen Ländern nicht mehr einverstanden und spalteten sich nach und nach von der römisch-katholischen Kirche Rom’s ab. Schon Ende Januar 1873 fand die Gründung eines freisinnigen alt-katholischen Vereins im Schulhaus Hellikon statt, unterzeichnet von 51 Mitgliedern. Im Sept. 1874 erhielt die von Rom unabhängige “Christkath. Nationalkirche der Schweiz” eine auf demokratischer Grundlage ruhende Verfassung. Am 28. April 1876 hat der Bundesrat diese Verfassung der christkath. Kirche der Schweiz genehmigt. 1877 und 1878 räumte der Regierungsrat des Kantons Aargau den christkath. Vereinen von Zuzgen sowie Hellikon und Wegenstetten das Mitbenützungsrecht der Zuzger St. Georgskirche resp. der Wegenstetter St. Michaelskirche ein. Ein jahrelanger Streit um die Simultanbenützung der beiden Kirchen durch die zwei Glaubensgemeinschaften begann. Dieser hatte zur Folge, dass die röm.-kath. Kirchgemeinde in Wegenstetten 1882 eine sogenannte Notkirche erstellte und die röm.-kath. Kirchgemeinde in Zuzgen 1901/02 eine eigene Kirche im neugotischen Stil baute, die auch dem heiligen Georg geweiht ist (weisse Kirche). Die christkath. Kirchgemeinde Wegenstetten-Hellikon-Zuzgen entstand erst am 24. Mai 1898 mit der Genehmigung eines Dekretes durch den Grossen Rat, das die Anteile der jeweiligen Kirchgemeinden an den Kirchengebäuden, am Kirchengut und den Pfarrbesoldungen regelte. Erst Anfang 1944 einigten sich die beiden Kirchenpflegen von Wegenstetten und Hellikon, die 1741 erbaute St. Michaelskirche in Wegenstetten wieder der römisch-katholischen Kirchgemeinde alleine zu überlassen. Die christkath. Kirchgemeinde wurde für den Verzicht der Mitbenützung an dieser und den beiden Kapellen in Hellikon mit Fr. 65´000 entschädigt. Die christkath. Kirchgemeindeversammlung stimmte am 23. Jan. 1944 dieser Vereinbarung zu und beschloss am 4. Febr. 1944, auf dem Hügel der “Chilchstiege” zwischen Hellikon und Wegenstetten ein eigenes Gotteshaus zu bauen. Nach dem Spatenstich Mitte August 1946, konnte die Kirche am 11. April 1948 mit dem Namen “Christuskirche” vom damaligen christkatholischen Bischof, Dr. Adolf Küry, feierlich eingeweiht werden. 1965 wurde neben der Christuskirche das Pfarrhaus mit integriertem Gemeindesaal gebaut. Das 1903 erbaute Pfarrhaus an der Hauptstrasse 144 wurde gleichzeitig verkauft. Die Zuzger “St. Georgskirche” (rote Kirche), erbaut 1737-1739, blieb weiterhin im Besitze der Christkatholiken. Anfang 1967 wurden die Mitglieder der christkath. Glaubensgemeinschaft von Zeiningen der Kirchgemeinde Wegenstetten-Hellikon-Zuzgen zugewiesen. Die Kirchgemeinde zählt heute noch rund 265 Mitglieder.
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PfarramtHauptstrasse 97
4316 Hellikon
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